Unsere Welt wird immer schneller, täglich gibt es neue technische Errungenschaften und es ist normal geworden zu erwarten bei allen mithalten zu können und zu müssen. Rollenvorbilder in TV-Serien meistern die Anforderungen der modernen Welt scheinbar mit links. Wenn Du Dich im Vergleich dazu auch manchmal unbegabt, erfolglos, unattraktiv oder ganz allgemein irgendwie unzulänglich fühlst, bist Du damit nicht alleine.

Im diesem Blog-Artikel möchte ich Dir deswegen einen kurzen Einblick geben, was es mit den Selbstzweifeln auf sich hat und wie Du Deinen Selbstwert und das Vertrauen in Dich und Deine Fähigkeiten stärken kannst.

 

Woher kommen die ganzen Selbstzweifel?

Auch, wenn unsere moderne Welt Selbstzweifel begünstigt, so sind sie doch kein neues Phänomen. Schon im 19. Jahrhundert wurde der Zusammenhang zwischen Selbstwertgefühl und Selbstzweifel beleuchtet. Selbstzweifel resultieren aus einer Abweichung zwischen dem realen Selbstbild und dem idealen Selbstbild. Sie entstehen also, wenn die idealisierte Vorstellung von dem, wie wir sein sollten und das reale Bild, wie wir sind, voneinander abweichen. Es geht also um unsere ganz subjektive Bewertung.

Man kann sagen, dass entweder die Angst dahinter steht, mit einer bestimmten Situation nicht zurecht zu kommen oder der Glaube, etwas nicht zu verdienen. Im ersten Fall geht es um einen Mangel im Selbstvertrauen und im zweiten um einen Mangel im Selbstwertgefühl.

Vielleicht geht es Dir auch manchmal so, dass Du unglaublich streng mit Dir sein kannst und sehr hart mit Dir ins Gericht gehst, dass Du Dich innerlich beschimpfst und sehr böse mit Dir bist. Wenn wir so, wie wir mit uns sprechen, mit unseren Freunden sprechen würden, hätten wir wahrscheinlich keine mehr. Wir können unerbittlich und hart mit uns umgehen. Dahinter steckt der Wunsch, uns anzutreiben, jedoch kann das auch zum Gegenteil führen und uns blockieren.

Fast jeder kennt Selbstzweifel und erlebt sie mal stärker und mal weniger. Sie können sowohl positive wie negative Folgen haben. Allgemein sind Frauen häufiger betroffen als Männern.

Übrigens hatte selbst Albert Einstein Selbstzweifel. Gelegentliche Selbstzweifel sind eben ganz normal, es geht jedoch um die Frage, wie Du mit ihnen umgehst.

 

Die negativen Folgen von Selbstzweifeln

„Was denken die anderen über mich?“ -„Die anderen sind viel klüger und erfolgreicher als ich.“ – „Streng Dich mehr an!“ – Dies sind Beispiele für unsere inneren Kritiker. Wenn diese zu laut werden und überhand nehmen, führt dies zu Unsicherheiten und Selbstentwertung. Da sich das alles andere als gut anfühlt, versuchen wir die Unsicherheiten zu kompensieren. Das kann z.B. so aussehen, das wir versuchen es allen anderen recht zu machen. Dabei vernachlässigen wir jedoch unsere eigenen Bedürfnisse und Prioritäten. Das macht auf Dauer unzufrieden und frustriert. Langfristig führt es zu einem immer stärkeren Unwohlsein und psychosomatischen Symptomen.

Eine andere Art der Kompensation kann auch darin liegen, immer darauf bedacht zu sein, sich klüger, mächtiger und besser als andere darzustellen. Dies geschieht eher unbewusst, führt jedoch nicht selten in eine Einsamkeit.

Diese Art der Selbstzweifel sind destruktiv.

 

Wie kann ich mit den Selbstzweifeln umgehen?

Grundsätzlich sind Selbstzweifel nicht nur schlecht. Sie können uns als Signalgeber dienen, um uns zu reflektieren. Wenn wir sie richtig nutzen, können sie uns Motivation geben und uns dabei unterstützen, zu lernen und zu wachsen.

Wie oben dargestellt, kann zum einen das Selbstwertgefühl zum anderen das Selbstvertrauen hinter den Selbstzweifeln stecken. Streng genommen ist das Selbstvertrauen jedoch eine Facette des Selbstwertgefühls.

Dennoch möchte ich Dir zwei Möglichkeiten aufzeigen, wie Du Dein Selbstvertrauen stärkst:

  1. Schreibe ein Erfolgsjournal und notiere darin alle Deine Fähigkeiten und alles, was Du in Deinem Leben schon geschafft hast und auf das Du stolz bist.
  2. Verlasse Deine Komfortzone. Tue also Dinge, die neu für Dich sind. Es geht schlicht und einfach darum, Dich bewusst neuen Situationen und Herausforderungen zu stellen. Dadurch stärkst Du Dein Selbstvertrauen und traust Dir zukünftig mehr zu.

 

Dein Selbstwertgefühl ist der Wert, den Du Dir selber gibst. Leider unterliegen wir hier häufig einer Fehlinterpretation und geben unser Selbstwertgefühl aus der Hand. Erlauben es also anderen, über uns zu werten. Die Quellen aus denen wir unser Selbstwertgefühl speisen können, liegen jedoch in uns. Es ist die Art und Weise, wie wir selber mit uns umgehen. Wenn Du Dich, wie oben beschrieben, selber beschimpfst, leidet Dein Selbstwertgefühl. Ebenso leidet es, wenn Du Deine Bedürfnisse hinter die der anderen zurückstellst.

Um Dein Selbstwertgefühl zu stärken kannst Du Dich fragen, wie Du anderen Menschen zeigst, dass Du sie wertschätzt. Die Antwort, die auf diese Frage häufig als erste kommt ist: kleine Geschenke. Und ja, Geschenke sind eine gute Möglichkeit, den anderen bzw. auch uns zu zeigen, dass wir uns wertschätzen. Dazu gehört jedoch noch viel mehr.

Eine der intensivsten Methoden, um Wertschätzung auszudrücken ist Aufmerksamkeit. Wenn wir einem anderen Menschen unsere ganze Aufmerksamkeit schenken, fühlt dieser sich sehr angenommen und gewertschätzt. Dies ist insbesondere in unserer schnelllebigen, von Ablenkungen geprägten Welt ein großes Geschenk. Und Kinder lassen uns schnell merken, wenn wir ihnen nicht die ausreichende Aufmerksamkeit schenken. Dann rebellieren sie oder ziehen sich in sich zurück. Ist Dir die Formulierung aufgefallen? -wir schenken Aufmerksamkeit.

Ebenfalls eine tolle Quelle für das Selbstwertgefühl liegt darin, uns mit etwas zu verwöhnen und es in vollen Zügen zu genießen. Hier kannst Du alle Deine Sinne ansprechen: Deine Lieblingsmusik hören, einen schönen Film schauen, etwas gutes Essen oder Trinken, Dir eine Massage  gönnen, Dich mit einer wohlriechenden Lotion eincremen oder ein Duftöl ins Bad geben…. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Daneben geht es jedoch auch darum, wie Du mit Deinen Fehlern und Ängsten umgehst. Und hier möchte ich Dich einladen, genauso wohlwollend mit Dir umzugehen, wie Du es mit einer guten Freundin oder einem guten Freund tun würdest. Hab Verständnis und Geduld, denn Du bist gut so wie Du bist, mit all Deinen Fehlern, Ängsten und Ticks. Hierbei geht es also darum, Dich so anzunehmen und zu lieben, wie Du bist. Mir ist bewusst, dass dies leichter gesagt, als getan ist. Und hier gilt das Sprichwort: Übung macht den Meister. Eine simple, jedoch nicht immer einfache Übung ist, Dich vor den Spiegel zu stellen und Dir selber zu sagen: „Ich liebe und akzeptiere mich genau so wie ich bin!“.

Als letztes möchte ich auf Deine Bedürfnisse eingehen. Falls Du meine Blog-Artikel verfolgst, ist Dir möglicherweise aufgefallen, dass das Thema Bedürfnisse immer mal wieder auftaucht. Und tatsächlich sind unsere Bedürfnisse Dreh- und Angelpunkt unseres Wohlbefindens. Denn wenn unsere Bedürfnisse erfüllt sind, geht es uns gut und wir fühlen uns wohl. Dein Selbstwertgefühl stärkst Du also, indem Du es Dir wert bist, für Deine Bedürfnisse einzustehen. Dafür ist es manchmal notwendig einen Konflikt einzugehen (beachte hierzu auch mein Blogartikel „Konflikte lösen„). Es geht aber manchmal auch schlicht und einfach darum, „nein“ zu sagen. Jedoch ist diesebenfalls zwar einfach, aber nicht immer leicht. Helfen kann, dass Du Dir bewusst machst, dass das „nein“ ein „ja“ zu Dir ist.

Falls Du tiefer in das Thema Bedürfnisse einsteigen möchtest, empfehle ich Dir meinen Blog-Artikel „Bedürfnisse als Schlüssel unseres Wohlbefindens„.

Du siehst, dass viele kleine Dinge Dir dabei helfen können, Selbstzweifel loszuwerden. Und ich kann es nicht oft genug wiederholen: Es sind die kleinen Dinge, die wir täglich anders machen, die am Ende den großen Unterschied machen!

In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Spaß dabei, Deinen Selbstwert zu stärken. Sei es Dir wert!